Noch knapp einen Monat - dann erscheint "Das Schicksal der Templer" als Paperback im Handel. Die Ankündingungen laufen bereits (wie kürzlich im Newsletter bei Lovelybooks).
Ich hoffe, ihr freut euch genauso wie ich auf 862 Seiten spannende Unterhaltung.
Kleine Leseprobe:
„Ich weiß nicht, wohin ich zielen soll!“, brüllte er aufgebracht zurück. „Das geht alles viel zu schnell! Wenn wir Pech haben, treffe ich den falschen!“
Währenddessen hatte Mattes, von allen unbeobachtet, erneut seine Armbrust gespannt und schien Toms Bedenken nicht zu teilen.
Plötzlich stand er aufrecht neben Freya und zielte mit geschärftem Blick auf die beiden Kämpfenden.
„Nicht!“ kreischte Freya und zog damit für einen Moment die Aufmerksamkeit des Gegners auf sich, was Matthäus Zeit genug gab, um abzudrücken.
Im gleichen Moment, in dem der Pfeil in den massigen Schädel des franzischen Widersachers einschlug, holte Jacob von Sassenberg aus und säbelte dem fallenden Mann mit einer raschen Bewegung den Kopf ab.
Das Blut spritzte in hohem Bogen aus dem Halsstumpf, als der Torso zu Boden ging und färbte das am Boden liegende Laub dunkelrot, während der Kopf des Mannes ein paar Meter weiter liegenblieb. Hannah biss die Zähne zusammen, um sich nicht übergeben zu müssen und hielt Gesa die Augen zu. Sie spürte, wie das Mädchen mit dem ganzen Körper erbebte und ihr eigenes Herz so sehr raste, dass sie keine Luft mehr bekam. In Panik begann sie zu röcheln, doch das Gefühl zu ersticken wollte nicht weichen. Schock, dachte sie, unfähig die Symptome zu unterdrücken.
Jacob war sofort bei ihnen. Obwohl er selbst aus Mund und Nase blutete, kniete er nieder und packte sie fest bei den Schultern.
„Atmen“, befahl er Hannah und wischte sich das Blut mit dem Unterarm aus dem Gesicht. „Ihr müsst atmen, ruhig und regelmäßig.“ Während sie seinen Anweisungen folgte, rieb er ihr mit seiner blutverschmierten Hand beruhigend über den Rücken. Aus dem Augenwinkel sah sie schemenhaft, wie Freya etwas aus ihrer Medizintasche holte. Ein Fläschchen mit konzentrierter Minze, das sie ihr helfend unter die Nase hielt. Hannah atmete tief ein und aus und langsam wurde es besser.
„Wo sind Gero und Johan?“, stieß sie kaum verständlich hervor.
„Nicht weit von hier“, versuchte Jacob sie zu beruhigen und gab ihr von seiner Feldflasche zu trinken, die kein Wasser, sondern einen ziemlich starken Rotwein enthielt.
Im selben Moment hörte sie einen lauten Pfiff und dann einen zweiten und beobachtete fassungslos, wie sich Atlas und Merlin, Johans Brauner, die mit den anderen Pferden in einem Gebüsch gestanden hatten, in Bewegung setzten und in die gleiche Richtung galoppierten, als würden sie von unsichtbarer Hand gelenkt.
„Das sind unsere Leute“, erklärte Jacob und zwinkerte ihr zu. „Sie wollen die fliehenden Söldner zu Pferd verfolgen. Gero hat mir den Auftrag erteilt, solange auf Euch aufzupassen, bis er und die anderen hierher zurückkehren. Eine weise Entscheidung, wie mir scheint. Im Moment gehen wir von sechs franzischen Söldnern aus, die uns angegriffen haben. Vier von ihnen sind tot. Zwei befinden sich auf der Flucht. Wir müssen sie erwischen, sonst holen sie Verstärkung. Es sieht ganz danach aus, als ob sie schon auf uns gewartet haben. Das bedeutet, sie hatten zumindest eine Ahnung, welchen Fluchtweg wir nehmen würden. Da die Katakomben unter der Stadt aber in viele verschiedenen Richtungen führen, wussten sie nicht genau, wo genau sie auf uns lauern sollten. Das bedeutet es gibt noch einige mehr von ihnen, die an anderen Orten auf uns warten.“
„Und sie sind alle gefährlich, wie man an diesen Männern hier sieht“, wandte Hannah mit schwacher Stimme ein und deutete auf die leblosen Söldner.
„Das sind wir auch“, gab Jacob mit einem schiefen Lächeln zurück. Unser einziger Fehler war, dass wir nicht wachsam genug waren. Mit so einem hinterlistigen Angriff haben wir nicht gerechnet. Wenn man weiß, wo der Feind steht, ist alles anders.“
„Was ist mit dem Kameraden, der getroffen wurde?“ Freyas Stimme war ängstlich. „Ich habe meine Medizintasche dabei. Vielleicht kann ich ihm jetzt helfen? Die Gefahr scheint ja so gut wie gebannt zu sein, oder?“
Jacobs blutverschmiertes Gesicht nahm einen schmerzlichen Ausdruck an. „Er ist tot“, sagte er und wich ihrem Blick aus. „Auch wenn Sir Walter angeblich heilende Hände besitzt, da war nichts mehr zu machen.“
„Das tut mir leid“, wisperte Freya. Hannah war nicht fähig etwas zu sagen, weil sich für einen Moment ihre Kehle zuschnürte.
Jacob ging darüber hinweg, als ob ein solches Erlebnis zu seinem Alltag gehörte. „Kann ich noch irgendetwas für Euch tun?“, fragte er Hannah und rang sich trotz seiner anschwellenden Nase ein zuversichtliches Lächeln ab.
„Nein“, sagte sie und reichte ihm die Hand, damit er ihr auf die Füße half. „Du solltest deine Nase kühlen, um die Schwellung zu lindern. Und übrigens“, sie kniff die Lippen zusammen, „ich denke, wir sollten Du zueinander sagen, immerhin hast du gerade unser Leben gerettet.“
„Oh“, sagte er nur und seine Mundwinkel hoben sich. „Dann bin ich ab sofort Jacob für dich und auch gerne für Johans Gemahlin und die anderen, wenn es recht ist.“
„Sicher“, bestätigte Freya und nickte ihm lächelnd zu.
„Dann habt Dank für eure Freundschaft, ich nehme sie gern an.“ Er blickte Hannah einen Moment zu lange an und als sie verlegen die Augen niederschlug, wandte er sich spontan dem Jungen zu.
„Du bist der wahre Held“, lobte er Mattes und klopfte ihm fest auf die Schulter. „Ohne dich hätte ich mich wahrscheinlich noch morgen früh mit diesem Mistkerl geschlagen. Du bist Geros Knappe, hab ich recht?“
Während Mattes mit sichtbarer Sorge im Blick nickte und gleichzeitig zwischen den Bäumen nach Gero Ausschau hielt, lächelte Jacob zuversichtlich. „Es wird sicher nicht mehr lange dauern, bis dein Herr und die anderem zurückkehren.“
„Ich will’s hoffen“, sagte Mattes und suchte mit ängstlichem Blick die Umgebung ab. Er stand neben Gesa, die noch immer am Boden hockte, und drückte ihre Hand.
„Du bist in jedem Fall durch eine verdammt gute Schule gegangen“, versuchte er den Jungen abzulenken. „Wer war dein Ausbilder?“
„Mein Herr“, antwortete Mattes zurückhaltend und senkte den Blick.
„Ich hätte es mir denken können. Wie Theo erzählt hat, gehörte er in Bar-sur-Aube zu den Besten, und daran hat sich offenbar nicht viel geändert.“ ;-)
Euch allen ein entspanntes Wochenende
Liebe Grüße :-)
Martina
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Miuchael Wagner (Dienstag, 20 Oktober 2015 17:37)
Pax vobiscum,
ich habe alle Bücher um Gero von Breitenbach gelesen oder die Hörbücher verschlungen....Klasse.
Da wir uns in unserer Freizeit dem Mittelalter ( Templer 1291) verschrieben haben ist dies ein " gefundenes Fressen"
DANKE !!!Freun uns drauf...