Sankt Petersburg, 22. Januar 1905.
Leonard Schenkendorff, ein dreiundzwanzigjähriger Student der Elektromechanik, weiß längst, dass er sich in die falsche Frau verliebt hat, als er Jekatherina Davydova zum Winterpalast des
Zaren begleitet, wo es zu einer folgenschweren Demonstration kommt. Zu allem Übel hat ihm Katja, wie er sie liebevoll nennt, verschwiegen, dass sie währenddessen einem Mittelsmann der
aufständischen Bolschewiki den Lageplan einer deutschen Waffenwerkstatt übergeben soll. Was im Streit beginnt, endet in einer Katastrophe. Leonard und seine Freundin landen in der berüchtigten
Peter-und–Paul-Festung, wo sie nach wenigen Tagen von einem Militär-Tribunal wegen zweifachen Mordes zum Tode verurteilt werden. Ein Offizier der Ochrana, dem Geheimdienst des Zaren, unterbreitet
Leonard anstelle dessen einen Pakt mit dem Teufel. Im Tausch für seine Erschießung soll er sich mit seinem Wissen dem Zaren verpflichten und einer Deportation nach Sibirien
zustimmen.
Berlin, 22. Juni 2008.
Eine Delegation von Geophysikern der Universität Leipzig begibt sich nach Sibirien in das Gebiet der steinigen Tunguska, um zusammen mit russischen Forschern die Ursachen einer gewaltigen
Explosion zu untersuchen, die knapp einhundert Jahre zuvor 2200 Quadratkilometer Land verwüstete und Europa drei helle Nächte bescherte. Viktoria Vanderberg, eine junge deutsche
Wissenschaftlerin, ärgert sich zunächst nur über einen aufdringlichen Kollegen, der ihr – neben lästigen Mückenschwärmen - den Aufenthalt in Sibirien zu erschweren droht. Doch kaum in Vanavara
angekommen, stellt sie fest, dass die russische Taiga mehr an Unannehmlichkeiten zu bieten hat, als unsympathische Kollegen und Insektenplagen. Als ein rätselhafter Unbekannter ihr das Leben
rettet und anschließend von Militär und Geheimdienst gesucht wird, beginnt sie zu ahnen, dass hinter der Katastrophe von Tunguska möglicherweise etwas anderes zu stecken scheint, als der
mutmaßliche Einschlag eines Meteors …